18.11.2020

Auf ein Bier mit deinem Unternehmen

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Stell dir vor, du gehst mit deinem Freund, deinem Unternehmen, auf ein gemeinsames Bier. Stell dir vor, dein Freund, dein Unternehmen, könnte mit dir kommunizieren. Was würdest du fragen? Was wäre die Antwort?

Geht es um seine Zukunft, weiß dein Freund, dein Unternehmen, genau was es will oder was nicht. Aber möchtest du das überhaupt wissen? 

Mein Freund, mein Unternehmen, was willst du?"

  • Ich will schnell und anpassungsfähig sein. Es nervt mich, wenn mich meine Mitbewerber links und rechts überholen und ich nicht vom Fleck komme. Die Welt ist rasant und komplex geworden, Schnelligkeit und prompte Umsetzung ist gefragt. Kann ich hier nicht mithalten, werden spannende und lukrative Projekte an meine schnelleren Mitbewerber abgegeben. Nicht der große Dampfer zählt, nein, das kleine, sportliche Motorboot ist heute gefragt, um die Kunden genau dort hinzubringen, wo sie hin wollen.

  • Ich will effizient sein. Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als sich im Kreis zu drehen. Ich will das Richtige, richtig tun. Ich will meine Ziele schnell erreichen, mit möglichst wenig Zeit- und Kostenaufwand. Alles andere bremst und demotiviert mich total. Der Digitalisierung sei Dank, kann ich jetzt „Monkey-Work“ den Maschinen überlassen, sodass ich mehr Raum und Kraft habe, mich um das zu kümmern, was mir wirklich Spaß macht und meinen Kunden, Mitarbeitern und mir echten Mehrwert bietet. 

  • Ich will komplexe Lösungen. Mich langweilt Eintönigkeit und Routine. Ich will mich durch komplexe Fragestellungen weiterentwickeln, dazulernen, meine Kompetenzen erweitern und zeigen, was ich kann. Ich will auch neuste Software und KI nutzen, um meinen Kunden Mehrwert zu bieten. Ich will glänzen und als kompetent wahrgenommen werden. 

  • Ich will gesehen werden. Wer wird schon gerne übersehen? Besonders wenn man stattlich und kompetent dasteht so wie ich? Ich will kein graues Mäuschen sein, das man suchen muss. Ich will so sichtbar sein, dass mich keiner übersehen kann. Ich will berühmt sein und ich will, dass meine Traumkunden bei mir Schlange stehen. 

  • Ich will mit den richtigen Kunden und Mitarbeitern zusammenarbeiten. Denn nur das macht mir Spaß. Ich will kein Spielplatz für interne Kindergartenspielchen sein, kein Sandkasten, in dem jeder Sand um sich wirft, kein Bällebad, in dem sich Mitarbeiter mit Fehlern und Anschuldigungen bewerfen. Ich will mit Kunden arbeiten, die meine Expertise schätzen, diese gerne bezahlen und mich weiterempfehlen. Ich will nicht verkaufen und überzeugen, ich will anstecken, anziehen, begeistern. Ich will einen Sog erstellen, der die richtigen Kunden und Mitarbeiter anzieht und sie zu loyalen Partnern macht, ohne Aufwand. Ich will Nährboden sein für Wachstum, für Sinn, für Innovation und Kreativität, für Bewusstseinsentwicklung. Denn das sehe ich als meinen Sinn und Zweck. 

  • Ich will mich neu erfinden. Wer will schon auf der Stelle treten? Ich bin offen für alles, was da kommen mag. Der Markt verändert sich? Ich verändere mich. Ein Dienstleistungszweig bricht ab? Drei neue kommen hinzu. Ständiges Dazulernen, Hinterfragen und Neuerfinden, das bin ich.

  • Ich will Krisen nutzen. Ich will keine Angst vor der Zukunft haben. Angst ist ein furchtbares Grundgefühl, in dem ich nicht kreativ und proaktiv arbeiten kann. Ich will so aufgestellt sein, dass ich Krisen für mein und unser Kundenwohl nutzen kann.

    So oder ähnlich würden sich die Antworten anhören. Hast du dein Unternehmen schon einmal gefragt? Was würde es sagen? Welche Antworten würdest du hören, wenn deine Mitarbeiter dein Unternehmen fragen würden? Und was könntest du, dein Team und jeder einzelne tun, um das Unternehmen in der Umsetzung seiner Wünsche zu unterstützen?

Bindung mit dem Unternehem 

Teams funktionieren erst, wenn sich Menschen mit sich selbst und untereinander verbinden. Verbindung passieren auf einer emotionalen Ebene und wurzeln im tiefen Inneren eines Individuums. Doch was bedeutet echte Teamverbundenheit? Welchen Mehrwert haben Teams und Individuen davon verbunden zu sein und wie führe ich diese in meinem Team ein?

"UBUNTU" - Die Philosophie der Vergangenheit 

Die Ubuntu-Philosophie ist eine in Südafrika beheimatete Weltanschauung, bei der die Verbundenheit aller Menschen im Vordergrund steht. Der Begriff Ubuntu stammt aus den Bantusprachen und bedeutet "Nächstenliebe, Gemeinsinn, Menschlichkeit".

Hintergründe und Vorteile dieser Denkweise sind:

  • Die kleinste Einheit ist das Team
  • Der Einzelne ist ein unverzichtbarer Anteil des Ganzen
  • Nur im Team kann der Einzelne über sich hinauswachsen
  • Jeder trägt die Verantwortung für sich selbst und die anderen
  • Jeder ist dafür verantwortlich, seine Teammitglieder zu stärken und erfolgreich zu machen

Somit wird in der Ubuntu-Perspektive aus 

  • jedem Mann ein Bruder,
  • jeder Frau eine Schwester,
  • jedem Gegeneinander ein Miteinander,
  • jedem Wettbewerb ein gemeinsames Wachsen,
  • dem Leitsatz: "Ich denke, also bin ich" das Motto: "Ich habe Anteil, also bin ich" oder auch: "Ich bin, weil wir sind".

Vom ICH zum WIR zum UNS

Um Verbindung im Inneren herzustellen, arbeiten wir mit unseren Teams gerne auf Basis der 4 Felder Tafel. Hier wird deutlich, dass eine äußere Veränderung in Struktur, Methodik, Tools, Umgebung, Prozessen etc. (rechtes unteres Feld) keine anhaltende Wirkung zeigen kann, wenn nicht vorab in der unbewussten, inneren Ebene des Individuums (linkes oberes Feld) Entwicklung geschieht. Darum verändert sich bei vielen Unternehmen nach der Einführung von New Work und digitaler Transformationen nichts Wesentliches. Lediglich die Oberfläche wird poliert. Schade um viel Geld und Zeit.

Doch wie schafft man es, Menschen miteinander so zu verbinden, damit sie nicht nur miteinander, sondern füreinander und für die gemeinsamen Ziele und Visionen wirken können?

Die Avatar-Methode

Wer Kinder hat, weiß, dass sich ein Kind mittels eines Mediums ganz leicht damit tut, seine Gefühle, Ängste und Bedürfnisse auszudrücken. Das ist bei Erwachsenen nicht anders. 

„Wovor könnte der Bär Angst haben?“, klingt einfacher als „Wovor hast du Angst?“ 

So lassen sich Menschen und Teams mittels eines Avatars gerne dazu bewegen, ihre tiefen Gefühle zu reflektieren, zu kommunizieren, sich damit zu identifizieren und  daran zu arbeiten.

Um "unseren" Avatar zu erstellen, macht das Team zuerst einen Steckbrief. Er oder sie bekommt ein Gesicht, ein Name, ein Alter und weitere Wesenszüge. Danach werden dem Avatar Eigenschaften gegeben. Eigenschaften, die vom Team kommen. Der Charakter wird bestimmt und Ängste, Stärken, Schwächen, Bedürfnisse etc. verliehen, um so dem neuen fiktiven Kollegen langsam Leben einzuhauchen. 

Im nächsten Schritt werden Ziele, Träume und Wünsche für die Zukunft erarbeitet. Was fühlt er, wie geht es ihm, wie blickt er in die Zukunft, worauf freut er sich und was bereitet ihm Angst? Sobald aus einer Skizze mehr und mehr ein richtiges, lebendiges Bild des neuen Teamkollegen entsteht, diskutiert das Team, wie sie ihren neuen Kollegen in seiner Entwicklung gemeinsam unterstützen können und welche konkreten Schritte jeder einzelne dafür bereit ist zu gehen.

Durch diese Methode werden nicht nur das Verbundensein geübt und gestärkt, sondern auch das Bewusstsein, mitunternehmerisches Denken und eine gemeinsame Vision entwickelt. 

Der Avatar hilft bei der Entscheidungsfindung, Zielsetzung, bevorstehenden Veränderungen, Krisensituationen und erhöht die Effizienz in den Teams um ein vielfaches. Der Avatar gibt deinem Unternehmen ein Gesicht und lässt es sprechen. Eben wie ein guter Freund abends bei einem Bier.

Nun musst du ihn nur noch fragen: „Mein Freund, mein Unternehmen, was willst du?“