"Das Gegenteil von Spiel ist nicht Arbeit, sondern Depression" - Brian Sutton-Smith
Spielst du? Nein? … Manchmal? Dann solltest du unbedingt wieder damit anfangen, besonders auf der Arbeit. Denn spielen ist die Grundlage des Lernens, des Verstehens, des Verinnerlichens und des Reflektierens. Das Spiel ist die Basis von Agilem Arbeiten.
Das Spielen wurde uns ausgetrieben. Vielleicht ist ja genau das der Grund, warum sich so viele Menschen eingeengt und gelangweilt fühlen bei ihrer Arbeit und warum in vielen Unternehmen eine Stimmung herrscht, in der Arbeit keinen Spaß macht und warum Menschen mehr und mehr gereizt sind, krank werden, aufgeben oder kündigen.
Kannst du dich noch erinnern? Wir alle waren einmal richtig gut im Spielen. Ich selber habe stundenlang gespielt. Ich konnte fliegen, zaubern, wie Arielle im Wasser tauchen und hatte mehr als 7 Leben… Meine Welt war bunt, grenzenlos und zeitlos. Es wurde verhandelt, versöhnt, sich ergeben und gesiegt. Einmal Gewinner, einmal Verlierer und am Abend war immer alles gut. Ich war glücklich.
Bis der Ernst des Lebens startete: „Jetzt weht ein anderer Wind“, „schluss mit lustig“, „das Leben ist kein Ponyhof“, und damit kam eine Ära, die mich jeglicher Kreativität, Spontanität und Lebensfreude beraubt hat: Die Schulzeit.
Alles war Muss, zu viel war Ernst, viel war Kampf. Ständig war da Druck, zu oft wurden Fische mit Affen verglichen, zu Lernen haben wir verlernt, dafür wurden wir zum Pauken gezwungen.
Sicherlich hat man es nur gut mit uns gemeint und man wollte uns auf „den Ernst des Lebens“ vorbereiten, - uns auf die Ellbogengesellschaft vorbereiten, - mit dem Spitzen unserer Ellenbogen.
Wo als Kind noch nach Kompromissen gesucht wurde, wurde jetzt gnadenlos entmachtet, Menschen ihrer Würde und Einzigartigkeit beraubt. Es wurde uns täglich gezeigt, wie wir uns auf der Niederlage der anderen, einen Weg nach „oben“ erkämpfen, um dann mit dem besten Schulabschluss auf die Berufswelt losgelassen zu werden.
…“oder willst du Putzfrau werden?“, ein Satz der prägt.