Privat treffen wir alle möglichen Entscheidungen. Den ganzen Tag lang. Kleine, wie, was ziehe ich heute an und große, welchen Partner wähle ich und welches Leben möchte ich führen… Das gelingt uns ziemlich gut. Es wird von uns vorausgesetzt. Wir wurden so erzogen. Wir wollen es auch. Erst wenn wir selbst über uns entscheiden können, fühlen wir uns selbstbestimmt und frei.
Uns ist auch völlig klar, dass wir die Scherben, nach einer falsch getroffenen Entscheidung selber zusammenkehren müssen, bzw. wir daraus etwas lernen. Wir orientieren uns dabei an unseren Werten, unseren Zielen, unserem Umfeld. Vor wichtigen Entscheidungen sprechen wir mit Menschen darüber, holen uns ihren Rat ein, belesen uns, lassen uns von Experten beraten. Treffen wir eine Entscheidung, die mehrere Menschen betrifft, fragen wir sie und setzen uns mit ihnen zusammen…
Auch entscheiden wir, welche Entscheidungen wir treffen wollen und welche nicht. Das tun wir, indem wir entscheiden, welche Rollen wir annehmen möchten und welche nicht. Möchten wir nämlich keine Entscheidungen über andere Menschen treffen, bleiben wir z.B. lieber kinderlos oder single. Das entscheidet jeder für sich selbst.
Und haben wir uns für eine Rolle entschieden, gehören dazu oft auch Aufgaben, bei denen wir nicht hurra schreien (Rolle: Papa/ Ziel: Glückliches Kind/ Aufgabe: Windelwechsel)
Privat läufts.
Ganz anders jedoch immer noch in vielen Unternehmen.
Hier waren wir es gewohnt, dass einer, der ganz oben, entscheidet und die Menschen unten diese Entscheidung umsetzen. Heute nicht mehr. Weil dieses oben und unten zu langsam ist, weil sich der Arbeitgebermarkt zu Mitarbeitermarkt gekehrt und der Mensch mitentscheiden möchte, was er in seiner Lebenszeit so alles macht und wie und warum.
Nun soll der Mitarbeiter also mitentscheiden dürfen, entscheidet das Management – und stolpert über seine eigenen Füße.